Rum Sour im Berglund/Hamburg

Rum Sour im Berglund/Hamburg

Das “neue Normal” fängt jetzt schon an zu nerven, überall Menschen, die im egoistischen Wahn entweder allen sozialen Anstand vermissen lassen und nach fast drei Monaten Ruhe nun die Freizeitstätten und Strände stürmen, oder schlicht nicht im Ansatz wissen wie lang 1,50m sind. Naja, in NRW war ich das ja aus den Baumärkten heraus gewohnt. Nun also in der vergangenen Woche das krasse Gegenteil: auf meinen beruflichen Touren durch die Landeshauptstadt Düsseldorf einerseits volle und überfüllte Systemgastronomien, feiernde Jugendliche und junge Erwachsene auf offenen Plätzen, weil die Clubs geschlossen sind und kommt man in eine Cocktailbar, ist tatsächlich tote Hose. So geschehen zum Beispiel im Boothby’s und im Mojito’s, das unter neuer Leitung andere Wege geht und alte verlässt.

Diese Cocktailbars waren nahezu verwaist, während im Medienhafen sich die Leute tummelten, in der Meerbar die Leute an Tischen saßen, deren Abstand auf keinen Fall der aktuellen Reglementierung gehorcht und die gleiche Location sogar in einem offenen Statement das Ordnungsamt bezichtigt, die Angestellten zu Verstößen gegen die Corona-Verordnung forciert zu haben (https://www.facebook.com/Meerbar/photos/pb.165869856803245.-2207520000../3086761128047422/?type=3&theater und https://www.facebook.com/Meerbar/photos/pb.165869856803245.-2207520000../3086706008052934/?type=3&theater, Die Schreiben sind zur Sicherheit kopiert und können bei Bedarf auch nachträglich eingesehen werden). Darüber berichteten diverse Tageszeitung, doch anstatt eine Gegendarstellung von den Zeitungen zu verlangen, geht man direkt über Facebook und Aushänge an die Öffentlichkeit, ein Schelm, wer böses dabei denkt. Man kann, aus meiner Sicht, zu den Regeln stehen wie man will, aber eine soziale Verpflichtung hat in dieser Gesellschaft jeder. Auch wenn also Kollegen aus dem Bundesgebiet indirekt zum zivilen Ungehorsam aufrufen, sehe ich diese Haltung als kurzsichtig an, denn kommt eine zweite Welle, wird das Gejammer wieder groß sein und keiner möchte Schuld gewesen sein. Aber wieder zurück zu den leeren Bars….

Die beiden genannten Bars lieferten einen sehr vorbildlichen Service, Abstand wurde respektiert und gewahrt, die Drinks waren sehr fein und super, und dennoch sind die Plätze mit Mainstream-Drinks in teilweise hahnebüchener Qualität überlaufen. Woher kommt das? Aus meiner Sicht am mangelnden Verständnis, was einen guten Drink überhaupt ausmacht, gepaart mit der “Überzeugung” das ein Drink Wirkung zeigen muss und final gepaart mit dem Halbwissen, dass ja auf jeder Karte Pina Colada und die übrigen üblichen Verdächtigen zu stehen hat. Ich sehe, es ist vor viel Arbeit, die da vor uns Bartendern liegt… Packen wir es an!